Warum ist Kompostieren für die Umwelt wichtig und wie funktioniert es?

richtig kompostieren

von Birgit Leimke

Verwendet man im Garten Kompost, kann auf chemische Düngemittel weitestgehend verzichtet werden. Dadurch können Umweltschäden vermieden werden, die bei der Herstellung, der Anwendung und der Entsorgung künstlicher Düngemittel auftreten können. Zur Verwertung von organischen Abfällen gibt die Kompostierung als das älteste und natürlichste Verfahren. Kompostieren ist langfristig auch eine Erleichterung des Arbeitsaufwandes für den Gartenbesitzer. Denn was auf dem Komposthaufen verrottet und dort zu Humus wird, braucht nicht eingesammelt und transportiert werden. Gut für die Umwelt ist, wenn sich ein großer Teil der Bevölkerung auf die Bereitschaft zur Eigenkompostierung und zur Verwendung von Kompost einlässt.

Was ist beim Aufbau eines Komposthaufens zu beachten?

1. Auswahl des Standortes

Zunächst ist der richtige Standort auszuwählen. Der sollte sich im Halbschatten befinden und von unten sollte ein offener Boden sein, damit nützliche Lebewesen einwandern können. Um den Boden vor Nagern zu schützen, kann ein Hasendraht zuunterst gelegt werden. Der Abstand ist gut zu wählen, das heißt nicht zu nah am Nachbargrundstück, am Haus und nicht zu weit entfernt von den Nutzflächen. Der Kompost sollte durch befestigte Wege gut zu erreichen sein. An den Kompost muss Luft kommen, das heißt eine Hecken- oder Baumeinpflanzung ist ideal (als Licht- und Windschutz) und keine Umgebung mit geschlossenen Wänden.

2. Auswahl des Behältnisses

Es eignet sich gut für den Gartenkompost ein offenes Behältnis, das den Luft- und Wasseraustausch ermöglicht. Der Komposthaufen kann auch in Form einer Miete angelegt werden, wenn viel Platz vorhanden ist. Er ist dann gut umzuschichten und sollte mit Stroh und Rasenschnitt abgedeckt werden, wenn er fertig ist. Ein Lattenkompost sollte aus unbehandeltem Holz bestehen. Wichtig ist auch hier, dass der natürliche Luftaustausch gewährleistet ist und die Bretter herausnehmbar sind. Schließlich ist auch ein Drahtgitterkompost möglich, der wie ein Lattenkompost funktioniert, aber haltbarer ist.

3. weitere Tipps

Feucht, aber nicht zu nass sollte das eingebrachte Material sein und großflächig aufgebracht werden. Am besten ist, wenn möglichst viel unterschiedliches Material benutz und gut durchmischt wird. Dabei ist es wichtig, dass das Kohlenstoff-/Stickstoff-Verhältnis, also das Verhältnis von holzigem zu frischem Material stimmt. Zunächst sollte grobes Material (Holzschnitt) 20cm auf dem Boden verteilt werden und dann darauf das frische Material (Laub, Rasenschnitt, etc.) gemischt aufbringen. Schließlich wird der Komposthaufen abgedeckt, damit die Wärmeentwicklung gefördert und ein Feuchtigkeitsverlust vermindert wird. Nun beginnen auch schon die Abbauprozesse. Das wird „Rotte“ genannt und bewirkt den Abbau und Umbau der organischen Substanzen im Material. Kleine Lebewesen, mit bloßem Auge nicht zu erkennen, gehen fleißig ihrem Tagwerk nach. Dafür benötigen die Mikroorganismen günstige Bedingungen, also Sauerstoff, Wasser und eine angenehme Temperatur. Im Wasserfilm bewegen sie sich in dem Material fort und daher sollte der Kompost nicht austrocknen und grobe Substanzen wie Baum- und Strauchschnitt enthalten. Es sollte nicht sein, dass man beim Zusammendrücken des Kompostmaterials mit der Hand Wasser herausdrücken kann, dann ist er zu nass.

4. Temperaturen im Komposthaufen

Wird der Kompost gleich komplett aufgeschichtet, geht die Kompostierung am schnellsten, beispielsweise in Form einer Miete (aufgeschichteter Komposthaufen). Am Anfang der Rotte werden zunächst die schnell abbaubaren Stoffe von den Mikroorganismen vertilgt, dabei entsteht Wärme. In einem frischen Komposthaufen können dann schnell die Temperaturen auf über 70°C steigen. Die Temperatur sinkt nach dieser Phase wieder ab und Kleinstlebewesen wandern ein. Dabei findet die Kaltrotte statt und Humus wird hergestellt. Wird ein Komposthaufen über das Jahr geschichtet, wird langsamer abgebaut und die Wärme kann an die Umgebung abgegeben werden. Dabei findet keine starke Erhitzung statt und die Kaltrotte setzt ein. Der Kompost ist nach 10 bis 12 Monaten fertig. Ein- bis zweimal sollte der Kompost in dieser Zeit umgesetzt und schließlich gesiebt werden. Nun kann der fertige Kompost als Dünger verwendet werden. Wenn er großflächig aufgebracht wird, wirkt er am besten.

Eine Übersicht, was auf dem Kompost darf und was nicht:

Folgendes darf auf den Komposthaufen:
  • Brot, Gemüse und Obstreste und -schalen
  • Eierschalen
  • Kaffeesatz
  • Rasenschnitt (trocken)
  • Laub
  • alte Erde und Gartenabfälle (abgeschnittene Blumen)
Das darf nicht auf den Kompost
  • behandeltes Holz
  • beschichtetes Papier
  • Katzenstreu
  • mineralisierte Abfälle
  • erkrankte Pflanzenteile oder Pflanzen mit Schädlingsbefall
  • Asche von Briketts
  • Metall
  • Leder

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