Unsere Zahl des Jahres: 46
Unglaubliche 46 Jahre hat Ingrid in der Apotheke gearbeitet. Die meiste Zeit davon am Pferdemarkt. Martina hat zurückgeblickt.
Am 01.08.1976 begann Ingrid ihre 2-jährige Lehre als Apothekenhelferin in der Mühlen Apotheke in Rotenburg. Einmal die Woche ging es nach Bremen zur Berufsschule und die restliche Zeit in die Apotheke, die damals noch in der Mühlenstraße beheimatet war.
Zu der Zeit war man noch meilenweit von der heutigen Technik entfernt. Statt eines Computers gab es damals Mikrofilme, die in ein Lesegerät gelegt wurden, auf denen man die Preise für alle Medikamente, Hilfsmittel usw. nach schauen konnte. Und statt einer Scannerkasse gab es eine große und alte Kasse die als maximalen Betrag 99,99 DM erfassen konnte.
Das bedeutete wenn ein Kunde mit Privatrezepten kam oder mit einem Großeinkauf von mehr als 100,00 DM um die Ecke kam, mussten zwei und manchmal sogar drei Vorgänge in die Kasse gebucht und abkassiert werden. Heute unvorstellbar! Wenn etwas verkauft wurde, dann wurde es auf dem sogenannten „Defektblock“ notiert und die Helferin hat diese Sachen dann 2x am Tag telefonisch beim Großhandel bestellt. Interessanterweise hatte die Mühlen Apotheke damals schon die selben Großhandlungen wie die Apotheke Große heute!
1981 zog die Apotheke dann von der Mühlenstraße in die heutigen Räume am Pferdemarkt um. Zu der Zeit gab es auch den ersten Computer und die Bestellung erfolgte nicht mehr komplett mündlich am Telefon, sondern mittels eines sogenannten „Karusells“. Das war ein Lesegerät, dort wurde für jeden Artikel der bestellt werden sollte, ein spezielles Kärtchen mit einem Lochcode hineingesteckt. Dieser Code konnte dann elektronisch an den Großhandel übertragen und dort gelesen werden.
Der Verkaufsraum war zu der Zeit noch deutlich kleiner als er es heute ist. Es gab nur wenig Freiwahlartikel (Kosmetik, Tees usw.) und kaum Zusatzempfehlungen, da die Apotheken damals noch gut von den Rezept Umsätzen leben konnten. Apotheker Hans Schlichting und sein Team (bestehend aus seiner Frau, einem angestellten Apotheker, einer PTA und Ingrid) hatten sich auf Naturheilkunde und Homöopathie spezialisiert was von den Kunden sehr gut angenommen wurde. Damals war es auch nichts ungewöhnliches sein Kind mit zur Arbeit zu nehmen. Während Mutti (Ingrid) an der großen Schreibmaschine auf dem Tisch schrieb, spielte ihre Tochter unter dem Tisch.

Kinder willkommen
Ein Relikt aus alter Zeit. Der Hocker wurde von Hans Schlichtings Kinder kreativ bearbeitet und mit hübschen Käfern beklebt.
Apropos Kinder
Nach der Geburt des 2. Kindes trat Ingrid etwas kürzer. Sie arbeitete „nur“ 25 Stunden in der Apotheke. Zusätzlich fuhr sie dann am Nachmittag und am Abend noch Medikamente in Ahausen und Umgebung aus. Nach der Übernahme 2012 durch unseren Chef hat Ingrid wieder Vollzeit gearbeitet. Und das war auch gut so, denn sie hat vor allem im Backend den Laden am Laufen gehalten.
Und heute? Ingrid wechselt in den wohlverdienten Ruhestand! Allerdings nicht sofort, wenn sie am 02.01.2023 zur Arbeit geht, dann heißt es ausräumen,einpacken und ganz in Ruhe Abschied nehmen und in den Erinnerungen schwelgen die sich im Laufen von 46 Jahren so angesammelt haben.

Wir sagen von ganzem Herzen Danke
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